Unsere heimischenund die jährlichen Gäste

Allgemeines:  Die Schwärmer sind unsere grössten Falter. Typisch für alle Schwärmer sind die aerodynamischen, langen Vorderflügel und die extrem kräftigen Körper. Ausgeprägt sind auch die Nachtaugen und Saugrüssel. Im Gegensatz zu vielen anderen Schmetterlingen können die Schwärmer als Zugfalter bis 2 Jahre alt werden und mehrere Generationen zeugen. Einheimische Falter überleben aber den Winter nie. Die Schwärmer besitzen auch den Dauer-und Langstreckenrekord der Insekten, können sie doch von Nordafrika bis Skandinavien (rund 6000km) innert 2-3Mt durchfliegen. Dies mit Spitzengeschwindigkeiten bis 60km/h und 3000Metern Höhe! Die Raupen fallen auf durch die enorme Grösse von 12-14cm und teilweise farbenfroher Zeichnung. Allen gemeinsam ist eine kahle Haut, mit markierten, teilw. farbumrandeten Stigmen (Atmungsöffnungen an der Seite). Ebenfalls ein Markenzeichen ist das Afterhorn, welches teilw. sehr markant ausfällt, bei einigen Arten aber nur noch rudimentär vorhanden ist.

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acherontia atropos/ Totenkopf grösster Schwärmer, mit bis zu 16cm Spannweite und 10gr. Gewicht, der jährlich ab Mai/Juni von Nordafrika einfliegt. In warmen Jahren fliegen die Falter in breiter Front über das Mittelmeer und über die Alpen und erreichen sogar Island! Besonderes: Als einziger Falter kann atropos Piepstöne von sich geben, zudem liebt er Honig, was ihm oft zum Verhängnis wird! Ansonsten bevorzugt atropos Tiefebenen, warme Täler und Südhänge. Die variablen Raupen leben von Juli bis Oktober an Nachtschattengewächsen (Kartoffeln) und Tollkirsche. Ausgewachsen wird eine Raupe 13-14cm lang und zeigt mit einer grellen Farbtracht, dass im Leib Gift der Futterpflanze gespeichert ist. Die riesige Puppe ist bis 2ocm unter lockerer Erde versteckt. In früheren Zeiten wurden bei der Kartoffelernte oft die dicken, bis 8cm grossen Puppen gefunden. Im Herbst können Tiere schlüpfen und nach Süden zurückfliegen, überwinternde Puppen überleben aber den Winter üblicherweise nicht.


Euphor.jpg (35440 Byte)  wolfis.jpg (11398 Byte)  Euporbia.jpg (22245 Byte)  head3.jpg (22315 Byte)Hyles_eupho.jpg (45592 Byte)  Egg_euph.jpg (11564 Byte)  R_wolf-j.jpg (30662 Byte)    R_euporb.jpg (20839 Byte)  R_euphol2.jpg (66862 Byte)  R_wolf2.jpg (70781 Byte)  Horn.jpg (34362 Byte)  P_eupho.jpg (20928 Byte)

celerio euphorbiae/ Wolfsmilchschwärmer Beheimatet im Mittelmeerraum, gibt es doch an warmen Plätzen nördlich der Alpen, z.B. im Wallis, feste Populationen (Im Nordwesten der Schweiz keine Nachweise? Elsass?). Die Art mit 6-8cm Flügelspannweite existiert in vielen Abarten, ja sogar regionalen Variationen. Von Mai bis August fliegen die Falter, welche unterdessen deutlich seltener geworden sind. Von Juli bis September sind die farbenfrohen Raupen an der Wolfsmilch, insbesondere in Brachflächen und Heiden, zu beobachten. Die Warntracht der Tiere zeigt den Feinden; Achtung Gift. Dieses speichern sie von der Wolfsmilch. Als Ersatzfutter wird Bingelkraut genommen. Die Raupen varrieren von gelblich bis schwarzrot und erreichen ein stattliches Mass von gegen 8cm. Die Puppe überwintert knapp unter der Erde und überliegt teilw. 1-2 Jahre. In warmen Jahren kommt es zu einer 2.Generation im Spätsommer.


Lineat.jpg (22712 Byte)  Lineata.jpg (19619 Byte)  sphx.jpg (22281 Byte)  R_linea.jpg (42031 Byte)  R_linet.jpg (36847 Byte)  h_livrorni_4.jpg (77907 Byte)  R_line.jpg (32381 Byte)  P_lineat.jpg (18151 Byte)

celerio lineata (livornica)/ Linienschwärmer Ein Gast aus dem Mittelmeerraum der jährlich bei uns einfliegt und teilw. im Herbst wieder zurückwandert. Einer der wenigen Schwärmer der fast weltweit verbreitet ist. Üblicherweise aber sehr selten und nur in warmen Jahren bei uns zu finden. Das Weibchen legt bis zu 1000 Eier! Die Raupe lebt ab Juli an Weideröschen und Labkraut. Die grossen Raupen gibt es in sehr verschiedenen Variationen. Bereits die Raupen sind sehr kälteempfindlich, die Herbstgeneration kommt teilw. nicht einmal mehr zur Verpuppung. Die Puppe kann den Winter nicht überstehen. Diese ist sehr lang und rel. schlank und kann sehr ungestüm auf Störung reagieren.


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daphnis nerii/ Oleanderschwärmer Ein Sommergast der von Nordafrika bis Indien vorkommt. Mit bis 7cm grossen Flügeln ein kräftiger Langstreckenflieger! Sehr kräftige und in der Familie einzigartige Farbzeichnung. Ab Juni bis September, sehr selten und unregelmässig. Es werden auch nur sehr selten Beobachtungen gemacht. In warmen Jahren kommen Nachzügler bis nach Nordeuropa, auch diese sind nur nachtaktiv. Ab Juli Raupen an Orleander und Immergrün, auch im Garten und Balkon. Als Miniraupe besitzt neeri ein langes, schwarzes Horn (wie auch z.B. ligustri), die Raupe wird bis 15cm lang >ein Riesending! Bei Gefahr kann diese neben den Augenflecken mit einem Breicoktail aufwarten, welche sie verspritzt. Die grosse Puppe misst bis 8cm, gegenüber den anderen Schwärmer ist die Puppenhülle aber sehr dünn, also zerbrechlich! Die Puppe überlebt unseren Winter nicht


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herse convolvulvi/ Windenschwärmer Der kräftigste uns schnellste Schwärmer mit langem "Tankrüssel" (ausgerollt bis 10cm!). Er erreicht eine max. Spannweite von 12cm und fliegt jährlich in schwankender Zahl durch Europa bis Schweden und im Herbst wieder zurück! Die Rekordflüge führen das Insekt über tausende Kilometer von Nordafrika bis Nordeuropa! Bevorzugt Kiesgruben, Matten und warme Hänge. Auch im Eierlegen mit bis zu 1200Stück rekordverdächtig. Von Juli bis September fressen die Raupen an Winden (ausschliesslich). Dabei können beachtliche Mengen an Raupen an einem Platz vorhanden sein. Auffallend ist die markant gestreifte Kopfkapsel. Die Puppe überlebt den Winter kaum, obwohl die Raupen sich bis 30cm in den Boden graben. Es findet aber ein Rückflug statt, nur ist dieser noch zu wenig erforscht.


macro.jpg (14998 Byte)  Stella.jpg (14083 Byte)  Stellata.jpg (12814 Byte)    R_fucifo.jpg (21190 Byte)  R_stella.jpg (13145 Byte)  R_stelab.jpg (49810 Byte)  MacroglossumR.jpg (73650 Byte)  P_stella.jpg (18455 Byte) 

macroglossum stellatarum/Taubenschwänzchen Wer hat den Kolibri der Falter noch nie gesehen? Am Geranium auf dem Balkon von Mai bis Oktober (2 Generationen) sonst Biotope wie Südhänge/Heidegebiete. Im Gegensatz zu anderen Schwärmern ist der Falter ausschliesslich tagesaktiv. Der kleine stellatarum fliegt jährlich in grossen Stückzahlen von Süden ein, hat aber auch eigene Populationen in Mitteleuropa, welche aber vermutlich in kalten, feuchten Winter den Nachschub aus dem Süden brauchen. Auch ist bekannt, dass die Falter sich zu Schlafgemeinschaften zusammen finden. Scheint aber in den letzten Jahren im Mittelmeerraum seltener geworden zu sein? Die schlichten Raupen fressen Labkraut oder Ziersträucher im Garten (Juni bis Oktober) wo sich auch zwei Generationen gleichzeitig treffen können. Ob im Herbst ein Rückflug stattfindet ist noch nicht mit Sicherheit geklärt, aber anzunehmen. 


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hipottion celerio/ grosser Weinschwärmer Ein seltener Wandergast aus Afrika. Diese durchfliegen unsere Breiten August bis Oktober. Einige Falter schlüpfen nördlich der Alpen noch im Herbst. Das Tier mit einer Spannweite von rund 8cm ist nur nachtaktiv. Auffallend ist der schlanke und elegante Flügel- und Körperbau. Die markante Raupe (nicht mit neeri zu verwechseln) lebt bevorzugt an Weinreben, wilden Reben und Gallium; dies von Aug/September bis Oktober. Sie wird bis 10cm lang und hat ein extrem grosses Horn. Die, in zusammengesponnenen Blättern, liegenbleibenden Puppen sterben ab. Ob eine Rückwanderung stattfindet ist unbekannt! Das Tier gehört aber eigentlich nicht zu unserer Fauna, wie hermaris croatia.


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marumba quercus/ Eichenschwärmer Ein stattlicher Falter des Balkan der höchstselten nördlich der Alpen, als Irrgast, anzutreffen ist, resp. war. Seit den 60er Jahren keine Nachweise mehr in der Nordschweiz. In südl. Tälern noch eher, insbesondere wo grosse Eichenbestände sind, von Mai bis August. Sehr grosse Flügel und bis 12cm Spannweite, dazu ein kräftiger Körper zeichnen diesen Supervogel aus. Die Eier sind mit 2.5mm die grössten der Schwärmer und die Raupe mit 10cm ein enormes Kalliber!  Die dicke Raupe bevorzugt Eichen und verwandte Bäume. Sie lebt von Juni bis September und verpuppt sich sehr tief in der Erde. Puppe überwintert, verträgt aber weder Feuchtigkeit noch Kälte. Gehört vermutlich nicht zu unserer Fauna.


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hemaris croatica/ Kroatienschwärmer  Lebensweise wie titus, jedoch nur im Balkan bodenständig, in Einzellfällen in süd-östlichen Täler und Südtirol. Einzelfunde in der Schweiz liegen teilw. weit zurück. Die schlichte, aber mit grossem Horn versehene, Raupe frisst an Skabiosenarten. Scheint im angestammten Gebiet auch an Waldmeister zu fressen und fast immer in 2 Generationen zu leben (Juni/Juli und Aug/Sept). Generell sehr  selten. Die Puppe überwintert.


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erich streit 4410 LIESTAL   9.2020